Titelthema

Am 21. September 2016 veröffentlichte die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) die neu überarbeitete S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung [1].

Der folgende Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen vor allem in den Abschnitten Präklinik und Schockraum. Wir verweisen jedoch ausdrücklich auch auf den Abschnitt „1. Operative Phase“.

Zielorientierung der Leitlinie

Ziel der Leitlinie ist es, die Versorgung von...

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Einleitung und Hintergrund

Die S2k-Leitlinie zum persistierenden Ductus arteriosus (PDA) der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) befasst sich mit dem isolierten offenen Ductus Botalli im Kindes- und Jugendalter. Der wesentlich häufiger festzustellende offene Ductus des Frühgeborenen ist nicht Gegenstand der Leitlinie, fließt aber aufgrund seines häufigen Vorkommens zur Abgrenzung mit in diesen Artikel ein.

Der offene Ductus arteriosus ist eine persistierende...

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Depressive Störungen gehören zu den häufigsten Beratungsanlässen und Erkrankungen in der Versorgung. Neben entsprechenden Empfehlungen zum Einsatz von Therapieverfahren zielt die nach zweijähriger Beratungsphase novellierte S3-Leitlinie vom März 2016 auch darauf ab, die Versorgungsabläufe, sowie deren Abstimmung bei der Behandlung depressiver Patienten zu verbessern. Der Geltungsbereich dieser Leitlinie beinhaltet primär unipolare depressive Störungen, das heißt depressive Episoden (F32),...

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Krebserkrankungen stellen in Deutschland die zweithäufigste Todesursache dar, mit zunehmender Inzidenz und Prävalenz in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. Trotz Fortschritten in der onkologischen Behandlung steigt der Bedarf an palliativmedizinischer Behandlung und Begleitung von Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung. Dabei haben sich besonders die Konzepte palliativmedizinischer Betreuung in den vergangenen Jahren, auch aufgrund der verbesserten Evidenzlage, deutlich geändert....

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Die atraumatische Femurkopfnekrose (aFKN) des Erwachsenen ist eine multifaktorielle Erkrankung, welche mit einer Durchblutungsstörung des Femurkopfes einhergeht und im zeitlichen Verlauf zu einem Einbruch der Gelenkfläche und zur Zerstörung des Gelenkes führen kann [1, 2, 3]. Sie betrifft überwiegend männliche Erwachsene im mittleren Alter und tritt häufig beidseitig auf [1, 2].

Die Erkrankung stellt weiterhin eine große Herausforderung in der Orthopädie dar, zumal die genaue Pathogenese der...

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Die Verbreitung der Adipositas in der deutschen Bevölkerung hat in den vergangenen 20 Jahren weiter zugenommen. Nach den Ergebnissen der bevölkerungsrepräsentativen „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS) des Robert Koch-Instituts waren im Zeitraum 2008 bis 2011 23,3 Prozent der Männer und 23,9 Prozent der Frauen adipös [1]. Auffällig war dabei, dass die Prävalenz von Personen mit einem BMI ≥ 35 bzw. ≥ 40 kg/m2 besonders deutlich angestiegen ist (Statistisches Bundesamt 2011)....

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Anaphylaktische Reaktionen stellen die akut bedrohlichsten Zwischenfälle in der Allergologie dar. Unter Anaphylaxie versteht man eine akute systemische Reaktion mit Symptomen einer allergischen Sofortreaktion, die den ganzen Organismus erfassen kann und potenziell lebensbedrohlich ist [1].

Während es sich früher um relativ seltene Ereignisse handelte, ist mit dem generellen Anstieg allergischer Erkrankungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch die Häufigkeit von Anaphylaxie gestiegen...

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Bei auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) handelt es sich um Beeinträchtigungen des Hörens, obwohl das periphere Hörorgan (Außenohr, Mittelohr, Innenohr, Hörnerv) im Tonaudiogramm bezüglich der otoakustischen Emissionen und der herkömmlichen Sprachaudiometrie keinerlei Auffälligkeiten zeigt. Trotzdem bestehen bei Patienten mit AVWS im Alltag Hörbeeinträchtigungen, besonders in schwierigen Hörsituationen, zum Beispiel beim Hören im Störgeräusch, bei halliger Umgebung oder in...

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Einleitung

Abweichend von anderen chronischen psychischen Störungen (zum Beispiel Depression) wird Alkoholabhängigkeit in der Bevölkerung häufig stigmatisiert, als selbstverschuldet und nicht behandlungsbedürftig angesehen. Betroffene selbst neigen krankheitsbedingt dazu, ihren Alkoholkonsum zu verleugnen oder zu bagatellisieren. Anfangs, aber auch im Verlauf der Erkrankung ist die Veränderungs- und Therapiemotivation nicht selten gering oder schwankend, daher konzentriert sich die ärztliche...

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Historie

Schon die ersten Forschungsarbeiten bei Substanzen zur Bekämpfung von Infektionserregern zeigten, dass Mikroorganismen in der Lage sind, sich der Einwirkung dieser Antiinfektiva durch unterschiedliche Mechanismen zu entziehen. Gleichzeitig erkannten Forscher aber auch, dass dieser Resistenzentwicklung durch Einhalten einiger klarer Therapieprinzipien entgegengewirkt werden kann. So führte Paul Ehrlich bereits 1910 in einer Veröffentlichung im Lancet über die „Therapia sterilisans...

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