Bayern leitet Paradigmenwechsel ein: Masterplan Prävention mit über 250 Maßnahmen vorgestellt
Professor Dr. Marcel Romanos, Judith Gerlach, Professorin Dr. Claudia Traidl-Hoffmann und Dr. Gerald Quitterer (von links)
Anfang Oktober präsentierten Bayerns Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), Professor Dr. Marcel Romanos, Sonderbeauftragter des Staatsministeriums für Medizin, Gesund und Pflege (StMGP) für Prävention für psychische Gesundheit und Sucht, und Professorin Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, Sonderbeauftrage des StMGP für Klimaresilienz und Prävention, in München den neuen Masterplan Prävention. Mit über 250 konkreten Maßnahmen, zehn gesundheitlichen und zehn strukturellen Zielen, soll der Masterplan einen Paradigmenwechsel von der „Reparaturmedizin“ hin zu proaktiver Gesunderhaltung einleiten.
„Unser Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen durch Bewegungsmangel, Fehlernährung und die alternde Gesellschaft. Deshalb handelt Bayern: Mit unseren Konzepten kann sich jede und jeder angesprochen fühlen und perspektivisch das Gesundheitssystem finanziell entlastet werden“, erklärte Gerlach.
Im Zentrum der strukturellen Ziele stehen die Einführung eines jährlichen Präventionstags, die Einrichtung einer interministeriellen Arbeitsgruppe „Health in all Policies“, die Stärkung der Gesundheitsämter sowie die Auflage eines Präventionsfonds Bayern. Eine zentrale digitale Plattform soll künftig sämtliche Präventionsangebote im Freistaat übersichtlich bündeln und so die Sichtbarkeit und Inanspruchnahme fördern. Die gesundheitlichen Ziele konzentrieren sich auf die Reduktion von Übergewicht und Adipositas, den Ausbau der Suchtprävention, eine konsequentere Früherkennung und Vorsorge, sowie die Förderung der psychischen Gesundheit und der Gesundheitskompetenz. Zudem nimmt der Masterplan die Infektionsprävention und den Umgang mit klimawandelbedingten Gesundheitsrisiken in den Fokus.
„Zu unseren wichtigsten Maßnahmen zählen: Wir verbessern die Qualität des Schulessens und wir bringen mehr Menschen in Bewegung. Unter dem Leitgedanken ‚Sport vor Ort – draußen, offen, für alle‘ wollen wir dafür sorgen, dass landesweit kostenlose, niedrigschwellige Sportangebote auf öffentlichen Flächen angeboten werden“, so Gerlach. Ebenfalls möchte sich die Ministerin für systematische Screenings von Kindern auf psychische Auffälligkeiten einsetzen.
Bayerns Ärztekammerpräsident Quitterer würdigte den Masterplan als überzeugende Strategie, Prävention genau dort zu verankern, wo sie im Alltag wirken kann – von Kitas und Schulen über Kliniken und Praxen bis in Pflegeeinrichtungen. „Um die Ziele des Masterplans zu unterstützen, wird die BLÄK ihre Fortbildungsangebote für Ärztinnen und Ärzte zu Präventionsthemen weiter ausbauen – etwa zu den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und zum Hitzeschutz, zur klimasensiblen Gesundheitsberatung, zur Prävention in unterschiedlichen Altersgruppen und zur Patientenmotivation.“
Der Masterplan ist das Ergebnis eines partizipativen Arbeitsprozesses, den das StMGP 2024 startete. Dabei haben sich etwa die Bayerische Staatsregierung, die BLÄK, Krankenkassen, Sportverbände, Universitäten und viele weitere der 151 Partner im Bündnis für Prävention eingebracht.
Den vollständigen Masterplan sowie weiterführende Informationen finden Sie unter dem folgenden Link: Themenseite Startseite - Publikationsshop der Bayerischen Staatsregierung
Florian Wagle (BLÄK)
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