Grußworte zum 84. Bayerischen Ärztinnen- und Ärztetag

Bayern ist Gesundheitsland 

Expertise, Empathie und Einsatz prägen die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte in Bayern. Sie stehen für exzellente medizinische Versorgung. Für ein erfolgreiches medizinisches Wirken sind kontinuierliche Fort- und Weiterbildung ebenso entscheidend wie adäquate äußere Rahmenbedingungen. Der Bayerische Ärztinnen- und Ärztetag richtet seinen Fokus auf beides.

 

Fachlich fundiert und mit umfassender Praxis­erfahrung setzen sich die Delegierten der bayerischen Ärzteschaft mit aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen ihres Berufsstandes auseinander. Was sie diskutieren, hat Gewicht und trägt zur öffentlichen ­Gesundheitsdebatte bei. Die Sicherstellung einer umfassenden, verlässlichen und hochwertigen medizinischen Versorgung in Stadt und Land, heute und morgen, ist ein zentrales Anliegen, das Ärztetag und ­Politik verbindet.

 

Mit der Landarztquote schafft die Bayerische Staatsregierung attraktive Anreize für die Niederlassung von Ärztinnen und Ärzten im ländlichen Raum. Zudem investieren wir heute und in den nächsten Jahren 100 Millionen Euro zur Unterstützung kleinerer Krankenhäuser. Darüber hinaus wollen wir perspektivisch die Fördermittel für die Investitionskosten der Krankenhäuser in Bayern von derzeit 800 Millionen Euro auf eine Milliarde Euro erhöhen. All das zeigt: Bayern ist Gesundheitsland – und wir tun alles, was möglich ist, damit das so bleibt!

 

Alles Gute für den 84. Bayerischen Ärztinnen- und Ärztetag!

 

Dr. Markus Söder, MdL

Bayerischer Ministerpräsident

 

 

 

Gestaltungswille und Stärke des Berufsstandes

Der 84. Bayerische Ärztinnen- und Ärztetag findet in einer Zeit statt, die von großen Herausforderungen geprägt ist – wirtschaftlich, gesellschaftlich und gesundheitspolitisch. Der Bundesrechnungshof hat jüngst erneut auf die erheblichen strukturellen Defizite im Gesundheitssystem hingewiesen. Es steht außer Frage, dass die Politik Maßnahmen zur Konsolidierung ergreifen muss. Doch entscheidend ist: Statt auf kurzfristige Einsparungen zu setzen, müssen diese Maßnahmen konsequent der dauerhaften Sicherung und Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung dienen. Wesentlich ist dabei, dass die Weichen so gestellt werden, dass unser Gesundheitswesen seine Stärke bewahrt: eine Versorgung, die allen Patientinnen und Patienten verlässlich und in hoher Qualität zugutekommt.

 

Wir wissen, dass wir vor einer doppelten demografischen Herausforderung stehen. Die Bevölkerung wird älter, der Versorgungsbedarf wächst – und zugleich scheiden in den kommenden Jahren viele Kolleginnen und Kollegen aus dem Berufsleben aus. Vor diesem Hintergrund ist es wichtiger denn je, unser Gesundheitswesen auf ein solides und solidarisches Fundament zu stellen, getragen vom Vertrauen zwischen Politik, Selbstverwaltung und der ärztlichen Profession.

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Bayerische Ärztinnen- und Ärztetag ist nicht nur ein Forum der Diskussion, sondern zugleich Ausdruck des Gestaltungswillens und der Stärke unseres Berufsstandes.

 

Die Abstimmung zwischen Landes- und Bundesrecht, die Wahrung der Interessen der Ärzteschaft und nicht zuletzt die Sicherung der Versorgungsqualität sind zentrale Aufgaben – und sollten in der politischen Debatte deutlich stärker berücksichtigt werden. Es bleibt die zentrale Erkenntnis, dass die notwendigen Reformen nur in enger und umfassender Einbindung ärztlicher Verbände und der Selbstverwaltung gelingen können.

 

Dies zeigt umso mehr, wie wichtig es ist, dass die Politik mit denjenigen redet, die tagtäglich in unserem Gesundheitswesen tätig sind. Ein offenes Ohr für Ideen und Vorschläge aus der Versorgungspraxis ist maßgeblich für zukunftsfeste und praxistaugliche Lösungen.

 

In diesem Sinne sende ich herzliche Grüße nach Bad Kissingen und wünsche Ihren Arbeitssitzungen einen guten und erkenntnisbringenden Verlauf.

 

Dr. Klaus Reinhardt,

Präsident der Bundesärztekammer

 

 

Herausragender Kurort in Europa

Bad Kissingen und seine Dienstleistungen galten in den vergangenen Jahrzehnten als tradiert, etwas aus der Zeit geraten – die Kur als auslaufendes Phänomen, deren Riten es museal zu bestaunen galt, ein Fall für den Medizinhistoriker.

 

Wir haben uns berappelt, medizinisch formuliert, wortwörtlich, rehabilitiert: Mittlerweile leisten 17 Reha-Kliniken einen erheblichen Beitrag dazu, dass in Franken nur Nürnberg mehr Übernachtungen als Bad Kissingen vorweisen kann.

 

Trotz des Erfolgs bleibt ein fader Beigeschmack. Zwar gehören wir zu den „hidden champions“ der Reha-Standorte in Deutschland. Gleich­zeitig sind wir in der Wertschöpfungskette von unserer Kernkompetenz „Prävention“ über die ärztliche Intervention nach hinten zur Rehabilitation gerutscht. Das Deutsche Ärzteblatt hat 2007 davon gesprochen, dass wir „Weltmeister der Nichtprävention“ sind. Geändert hat sich vermutlich nichts Wesentliches, was standort- und gesundheitspolitisch bedauerlich ist.

 

Denn was einst der Adel, später das Bürgertum und schlussendlich die moderne Sozialkur in Bad Kissingen zelebrierten, ist nah an dem, was wir heute propagieren: Der Spaziergang von Sissi in unserem Luitpoldpark oder von Kurgästen im Kaskadental wären heute wohl Teile der Achtsamkeitstherapie. Die Leistungen der ambulanten Badekur können heute als präventives Sabbatical der Zukunft in einem längeren Arbeitsleben gelten, um unsere geistige und körperliche ­Resilienz zu stärken.

 

Wer wüsste diese ganzheitliche Sichtweise besser zu schätzen als Ihre Profession?

 

Ich wünsche Ihnen zukunftsweisende Beschlüsse, einen guten Austausch und schöne Momente in einem herausragenden Kurort in Europa.

 

Dr. Dirk Vogel,

Oberbürgermeister der Stadt Bad Kissingen

 

 

 

Unterfranken: Spitzenmedizin, Forschung und Lehre

Zum 84. Bayerischen Ärztinnen- und Ärztetag darf ich Sie auch im Namen der knapp 9.500 Kolleginnen und Kollegen in Unterfranken herzlich willkommen heißen.

 

Der Bezirk Unterfranken erstreckt sich vom Untermain mit der zweitgrößten Stadt Aschaffenburg –
ehemals Zweitresidenz der Mainzer ­Kurbischöfe – über den Spessart mit dem Unterzentrum Lohr am Main bis nach Würzburg, dem Regierungssitz. Erst kürzlich wurde die Maximilians-Universität-Würzburg im weltweiten Ranking zu einer der Elite-Universitäten ausgezeichnet. Das Comprehensive Cancer Center Mainfranken an der Medizinischen Fakultät leistet Spitzenmedizin in der Onkologie.

 

Dass Forschung und Lehre auch schon frühzeitig durch Ärzte vorangetrieben wurde, zeigt die Gründung der „Academia Naturae Curiosorum“ – der heutigen Wissenschaftsvereinigung Leopoldina – im Jahre 1652 durch den Stadtphysicus Johann Laurentius Bausch mit drei weiteren ärztlichen Kollegen in Schweinfurt.

 

Vom nördlichen Steigerwald im Süden mit der Stadt Gerolzhofen über die Haßberge mit der Kreisstadt Haßfurt am Main reicht der Bezirk mit dem Landkreis Rhön-Grabfeld im Norden bis an Thüringen. Zentrum ist die Kurstadt Neustadt an der Saale, die natürlich mit dem „Weltbad“ Bad Kissingen nie richtig konkurrieren konnte.

 

Neben dem geplanten Heilwasser-Tasting werden wir Delegierte und Gäste bei der Auftaktveranstaltung am Freitag und beim „Unterfränkischen Abend“ am Samstag die Gelegenheit bekommen, Frankenwein zu verkosten, der in vielen Gebieten Unterfrankens, aber bereits seit dem Jahre 777 in unmittelbarer Nähe in Hammelburg angebaut wird.

 

Unseren Gästen wünsche ich einen angenehmen Aufenthalt in Bad Kissingen mit dem vielseitigen Rahmenprogramm.

 

Uns Delegierten wünsche ich ergebnisorientierte Beratungen.

 

Dr. Karl Amann,

1. Vorsitzender des Ärztlichen Bezirksverbandes Unterfranken,

2. Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Schweinfurt

 

Bad Kissingen „Weltkulturerbe“

Im Namen des Ärztliche Kreisverbandes Bad Kissingen begrüße ich sie ganz herzlich zum 84. Bayerischen Ärztinnen- und Ärztetag vom 10. bis 12. Oktober 2025 im historischen Weltbad Bad Kissingen.

 

Der Ärztliche Kreisverband Bad Kissingen ist einer der sechs unterfränkischen Kreisverbände und ist mit derzeit rund 750 Mitgliedern von der Größenordnung her an vierter Stelle in Unterfranken. Eine Besonderheit bei der Zusammensetzung unserer Mitglieder findet sich in der hohen Anzahl angestellter und in Ausbildung befindlicher Kollegen und bei der überproportionalen Anzahl der Kollegen im Rentenalter. Dies ist zum einen der hohen Zahl großer Kur- und Rehakliniken in Bad Kissingen geschuldet, zum anderen dem bundesweiten Ruf eines Ortes in attraktiver Umgebung mit intakter Natur im Tal der fränkischen Saale und am Fuße der Rhön, mit guter Infrastruktur, einem ganzjährigen hochwertigen Kulturangebot und umfassenden Möglichkeiten der Freizeit- und Sportaktivitäten in der Mitte Deutschlands.

 

Bad Kissingen hat eine 1.200-jährige Geschichte. Von Anfang an hatte die Salzgewinnung einen hohen Stellenwert. Nicht von ungefähr hat die Technik der Solegradierung hier industrielles Ausmaß entwickelt. Ab dem 18. Jahrhundert hat sich aus der Verwendung der Solequellen zu Heilzwecken durch Förderung zunächst der Fürstbischöfe von Würzburg und ab Anfang des 19. Jahrhunderts durch die Wittelsbacher die einzigartige Entwicklung Bad Kissingens zum Heilbad mit Weltruf genommen, mit einem alljährlichen Stelldichein gekrönter Häupter, Künstler, Literaten, dem Adel und dem Wirtschaftsbürgertum. Fürst Bismarck hat in Bad Kissingen seine Sozial­gesetzgebung entwickelt und niedergeschrieben. Nach den Kriegen entwickelte sich hier die sogenannte Sozialkur. Fast alle Rentenversicherer und die damalige Bundesversichertenanstalt für Angestellte etablierten am Standort eigene Rehabilitationskliniken und entwickelten sie zu den hohen Qualitätsstandards von heute. Neben dem Präventiven liegt der Schwerpunkt der kurativen Indikationen bei den chronischen Stoffwechselerkrankungen, der Orthopädie, der Geriatrie, der Onkologie und nicht zuletzt bei der Psychosomatik.

 

Die diesjährige Arbeitstagung der Bayerischen Landesärztekammer findet in den historischen Räumen des Regentenbaus statt. In diesem ­berühmten Ambiente findet unter anderem als Großereignis alljährlich das internationale ­Musikfestival „Kissinger Sommer“ statt. Möge dieses Umfeld sie inspirieren und zu einem guten Gelingen der Tagung beitragen.

 

Das Begleitprogramm bietet Attraktives: Neben einer historischen Stadtführung ist die Besichtigung der Kuranlagen mit Heilquellverkostung, ein Ausflug in die Obere Saline mit Besuch des Bismarckmuseums und Weiterfahrt in den Staatsforst mit Wildpark und Forsthaus vorgesehen. Wer sich stattdessen entspannen möchte und gleichzeitig etwas für die Gesundheit tun will, kann dies in der Kissinger Therme tun.

 

Ich freue mich, Sie in unserem schönen Bad Kissingen, Weltkulturerbe „Great Spa towns of Europe“ begrüßen zu dürfen und wünsche einen erfolgreichen, guten Bayerischen Ärztinnen- und Ärztetag.

 

Dr. Herbert Schulze, 1. Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Bad Kissingen

 

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